Gottes Feste
Die jüdischen Feste dienen dazu, dass sich Gottes Volk Jahr für Jahr daran erinnert, wie Gott es versorgt, geführt und geheilt hat.
Die jüdischen Feste sind eigentlich noch viel mehr als „nur“ jüdisch – es sind die Feste GOTTES, DES HERRN!
„Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des Herrn, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste: ..“
(3. Mose 23,2)
Gleichzeitig deuten all diese Feste auf Jeschua haMaschiach, Jesus den Gesalbten, hin.
Jesus, die Apostel und die ersten Gemeinden feierten diese Feste (Luk. 2,41; Matth. 26,17; Joh. 7; Apg. 2,1).
Die vier Frühlingsfeste sind eng miteinander verbunden. Das Passahfest, das Fest der ungesäuerten Brote, das Fest der Erstlingsfrüchte und das Schawuot (Wochenfest) finden ihre Erfüllung im ersten Kommen des Messias und des Heiligen Geistes.
PESSACH – das Passahfest
Das Passahfest beginnt mit dem Sederabend. Verschiedene Speisen erinnern daran, wie der Engel des Herrn vor dem Auszug aus Ägypten die Erstgeburt der Israeliten verschonte: Ein Lammknochen erinnert an das geschlachtete Lamm, die Mazzen (ungesäuertes Brot) an den schnellen Auszug, die Bitterkräuter an das harte Leben in Ägypten.
Während des Passahmahls setzte Jesus das Abendmahl und den Neuen Bund ein. In seinem Tod ist das Passahfest erfüllt, weil er als das geopferte Passahlamm unsere Sünden trug (Jes. 53; Joh. 1,29.35.36).
DAS FEST DER UNGESÄUERTEN BROTE beginnt nach dem Sederabend (3. Mose 23,6-8). Während sieben Tagen darf nichts gegessen werden, was Sauerteig enthält, da dieser als unrein gilt und ein Zeichen für die Sünde ist. Durch die Sündlosigkeit des Opfers Jeschua wurde dieses Fest erfüllt (Heb. 9,11 – 10,18).
DAS FEST DER ERSTLINGSFRÜCHTE: Während des Festes der ungesäuerten Brote werden am Tag nach dem Schabbat die ersten Früchte der Gersten- oder Getreideernte Gott dargebracht. Es ist das erste von drei Erntedankfesten im Jahr. Dieses Fest ist ein Typus der Auferstehung Jeschua als „Erstling“ aus den Toten (1. Kor. 15,20-23).
SCHAWUOT
das Wochenfest – Pfingsten soll sieben Wochen nach Pessach, am 50. Tag, gefeiert werden (5. Mose 16,9-10). Von der Weizenernte wurde im Tempel ein Dankopfer dargebracht. Zwei Brote aus gesäuertem Teig wurden vor Gott geschwungen: Dies ist ein Bild für die Gemeinde aus Juden und Nichtjuden.
An diesem Fest (Pfingsten) wurde der Heilige Geist ausgegossen, woraus Gottes Gemeinde aus Juden und Nichtjuden entstand. So fand das Fest seine messianische Erfüllung.
Nach rabbinischer Überlieferung offenbarte sich Gott dem jüdischen Volk an Schawuot am Sinai durch die Gabe der Thora. Auch diese Bedeutung des Festes wurde an Pfingsten durch die Ausgießung des Heiligen Geistes erfüllt: Gott schrieb Sein Gesetz durch den Geist in die Herzen der Glaubenden.
Durch das erste Kommen des Maschiach Jeschua (Jesus), Seine Kreuzigung und Auferstehung und dann durch das Kommen des Heiligen Geistes sind all diese Frühlingsfeste zur Erfüllung gelangt. Und wir feiern diese vier Feste auch in Erinnerung an die ersten Schritte von Gottes Erlösungsplan, die bereits stattgefunden haben.
Auch die drei letzten Feste, die Herbstfeste, werden noch zu ihrer Erfüllung gelangen: Sie deuten auf die Wiederkunft des Maschiach Jeschua und die Errichtung Seines Reiches hin.
ROSCH haSCHANAbedeutet „Kopf“ oder „Beginn“ des Jahres. Seit der Zeit des babylonischen Exils wird an diesem Tag das jüdische Neujahrsfest gefeiert.
Die Tora nennt diesen Feiertag „Jom Teruah“ (Fest des Schofarklangs). Das Schofar (Widderhorn) ertönt als Weckruf.
Während dieser zehn Tage soll jeder seine Beziehung zu Gott und zu seinen Mitmenschen auf die Probe stellen. Als Symbol der Hoffnung, dass wir Gottes Gericht standhalten können, tauchen die Menschen Äpfel in Honig und wünschen sich gegenseitig ein gutes und süßes Jahr.
Dies ist der Beginn eines neuen Zeitalters und weist auf das zweite Kommen Jeschuas hin (1. Thess. 4:16)
JOM KIPPUR (das große Versöhnungsfest) – die Zeit der Umkehr findet an Jom Kippur mit Gebet und Fasten ihren Höhepunkt. „Das große, weiße Fasten“, wie dieser heiligste Tag des Judentums auch genannt wird, ist ein Trockenfasten – kein Essen, kein Trinken – und endet bei Sonnenuntergang am 10. Tischri mit dem Blasen des Schofarhorns. Es ist der einzige in der Bibel vorgegebene Fastentag. Im Tempel wurde ein Ziegenbock für die unerkannten Sünden des ganzen Volkes geopfert (3 Mose 16; Hebr. 9,7).
Mit dem stellvertretenden Opfertod Jeschua ist dieser Tempel-Opferdienst erfüllt worden. Messianische Juden beten an Jom Kippur in besonderer Weise um die Errettung des jüdischen Volkes. Wenn auch jetzt schon viele einzelne Juden zum Glauben an den Messias finden, so wird die Versöhnungstat Jeschua erst bei seiner Wiederkunft von ganz Israel anerkannt werden (Sach. 12,10; Röm. 11,25-26; Offb. 1,7).
Dieser Tag deutet auf die Errettung Israels hin (Röm. 11,26).
SUKKOT(das Laubhüttenfest/Erntedankfest) – die Juden bauen bis heute Laubhütten zur Erinnerung an Gottes Versorgung während der Wüstenwanderung. Acht Tage lang wird in der Laubhütte ein fröhliches Fest gefeiert, auch als Erntedankfest.
Es findet seine messianische Erfüllung, wenn Israel als Ganzes unter der Herrschaft des Maschiach Jeschua lebt und das messianische Königreich von Jerusalem ausgehend aufgerichtet wird (Sach. 14,16-19).
„Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein.“ Offenbarung 21,3.
Das Chanukka- und das Purimfest gehören auch zur jüdischen Tradition, sind von Gott in der Thora aber nicht angeordnet worden. Jedoch haben auch diese beiden Feste biblische Grundlagen.
CHANUKKA ist das achttägige Lichterfest im Dezember. Es bezieht sich auf die Wiedereinweihung des zweiten Tempels nach dem Makkabäeraufstand, wie im Buch der Makkabäer (Apokryphen) und auch im Talmud (rabbinische Schriften nach dem Tanach) beschrieben. Es erinnert an das Ölwunder: Anstatt einen Tag wie erwartet, brannte das restliche Öl im Leuchter ganze acht Tage lang. Deshalb wird auf dem Chanukka-Leuchter acht Tage lang je eine Kerze mehr angezündet.
Messianische Juden erinnern sich, dass der Maschiach Jeschua das wahre Licht der Welt ist.
TU BISCHWAT (Neujahrsfest der Bäume)
Am 15 Schwat wird das Neujahrsfest der Bäume gefeiert. Die jüdische Tradition kennt vier Jahresanfänge:
1 Nissan (März/April) für das Königtum: An diesem Tag wurden Könige gekrönt und entsprechend die Jahre der Herrschaft einzelner Könige gezählt.
1 Elul (August/September) für den Zehnten des Viehs.
1 Tischri (September/Oktober) für das landwirtschaftliche Jahr und als Erinnerung an die Erschaffung der Welt. An Rosch HaSchana beginnt jeweils kalendarisch das neue jüdische Jahr.
15 Schwat (Januar/Februar) für das Neujahrsfest der Bäume – Tu BiSchwat.
Ein Neujahr der Bäume wurde gebraucht, um für die Abgabe des Zehnten zu regeln, zu welchem Jahr eine Obsternte gehört. Bei den klimatischen Bedingungen in Israel ist dafür der 15. Schwat ideal. Er fällt fast auf das Ende der Regenzeit, wenn der Saft in die Bäume hochsteigt und sich die Früchte zu formen beginnen. So bildet er eine natürliche Grenze zwischen dem Obst, das im verhangenen Jahr geerntet wurde, und den Früchten, die im folgenden Jahr heranreifen.
PURIM (das Losfest)
Purim ist das Fest von Gottes Bewahrung des Volkes Israel im persischen Exil, als es in der Gefahr stand, ausgerottet zu werden. Haman, ein Vizekanzler von König Ahasveros von Persien, wollte aufgrund seiner persönlichen Konflikte mit dem Juden Mordechai das ganze jüdische Volke vernichten (Est.3,9). Nach einem geworfenen Los (persisch „Pur“) wurde dafür der 13. Adar bestimmt.
König Ahasveros war jedoch mit der jüdischen Hadassa verheiratet, der Kusine von Mordechai. Ester, so ihr persischer Name, war mit besonderer Schönheit ausgestattet. Nachdem sie von Mordechai über die Lage informiert worden war, beschloss sie, etwas gegen diesen Vorhaben zu tun: „Wie kann ich dem Unheil zusehen, das mein Volk treffen würde?“ (Est.8,6). Sie nahm allen Mut zusammen, fastete und trat gegen alle Regeln der Gesellschaft dem König entgegen und offenbarte ihm, dass auch sie Jüdin sei. So nahm die Geschichte eine unverhoffte Wende.
Im Gedenken an dieses Wunder feiert man heute am 14 Adar Purim. Durch den mutigen Einsatz von Ester und die Gebete ihres Volkes wurde der Völkermord verhindert. Die Not des jüdischen Volkes verwandelte sich in Freude, deshalb ist Purim ein sehr fröhliches Fest. Die Menschen beschenken einander, essen viele süße Speisen und verkleiden sich, um der Freude Ausdruck zu geben, dass Gott sein Volk verschont hat. Damit alle das Fest fröhlich feiern können, werden auch die Armen mit Gaben bedacht.